Um die Innenstädte zu beleben, ist es notwendig, den begrenzten städtischen Raum neu zu denken! Nicht nur, einzelne Straßen oder Plätze einladend zu gestalten, sondern den öffentlichen Raum umfassend und effizient zu nutzen und alle Bereiche der Stadt einzubeziehen. Anstelle von Parkspuren für Autos und fließendem Verkehr sollten Städte voller Sitzgelegenheiten, Bäume, Fußgängerzonen und Gastronomie sein. Das steigert die Aufenthaltsqualität und schafft Möglichkeiten für Veranstaltungen.

Die Attraktivität eines Stadtzentrums steht und fällt mit der Qualität seines Umfeldes. Plätze, Wege, Grünflächen schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität, wenn sie richtig gestaltet sind. Begrünte Städte haben unglaublich viele Vorteile, wie z.B. eine deutliche Verbesserung des Stadtklimas, positive gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung, Steigerung der Lebensqualität, niedrigere Durchschnittstemperaturen und eine deutlich bessere Luftqualität! Von der grünen Erholung bis zum urbanen Gärtnern bieten Grünflächen Erholung für alle und sind ein Muss für die Wiederbelebung von Innenstädten. Auf der anderen Seite tragen Städte durch Begrünungsmaßnahmen zum Umweltschutz bei: Schadstoffe werden durch Pflanzen aus der Luft gefiltert, Bäume und Sträucher bieten neuen Lebensraum für verschiedene Tierarten, und Gärten liefern Lebensmittel, die nicht über weite Strecken transportiert werden müssen.

Eine Möglichkeit, auch die Bevölkerung in den Wandel zu einer grünen Stadt einzubeziehen, sind Urban Gardening und Urban Farming. Beide Bewegungen können erheblich zu grüneren Städten beitragen, und zwar ohne großen zusätzlichen Aufwand für die Städte selbst. Ausgewählte Grünflächen werden von den Bewohnern zum Gärtnern genutzt und dienen als Gemeinschaftsgärten auf städtischem Grund und nebenbei auch noch zur Stadtverschönerung beitragen. Die freiwilligen Gärtner kümmern sich um die Bewässerung und Pflege der Pflanzen und können vom Obst- oder Gemüseanbau profitieren. Die gewonnene Ernte muss nicht über weite Strecken transportiert werden und trägt so auch noch zur Nachhaltigkeit in der Stadt bei. Viele Forscher sehen in der urbanen Landwirtschaft eine Notwendigkeit, um den Nahrungsmittelbedarf der Stadtbevölkerung auch in Zukunft sicherstellen zu können.

Um eine Stadt wirklich zukunftsfähig zu machen, sollten Innenstädte Freizeitmöglichkeiten für alle Generationen, Lebensstile und Bevölkerungsschichten bieten, insbesondere auch kostenlose Freizeit-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten ohne “Konsumzwang”! Hier könnten z.B. innovative und attraktive Jugendzentren, Kinderspielplatzkonzepte oder offene Sport- und Bewegungsangebote etabliert werden und so Sozialraum und Begegnungsstätten zu schaffen! 

Warum soll alles um uns herum digitalisiert werden, aber nicht unsere Innenstädte? Um fit für die Zukunft zu bleiben, sollten unsere Innenstädte digitaler und damit übersichtlicher werden. Die Lösung könnte eine Innenstadt-App sein, die alle wichtigen Informationen bündelt. Wie belebt ist die Innenstadt? In welchem Restaurant bekomme ich noch einen Platz und wo gibt es heute Live-Musik? Eine solche zentrale Innenstadt-App für Einzelhandel, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel und andere Dienstleistungen könnte Innenstädte interessanter, übersichtlicher und damit lebendiger machen!

Auch das Ein- und Ausfahren in die Innenstadt kann mit digitalen Technologien erleichtert werden. Freie Parkplätze werden angezeigt, Parktickets können auf diese Weise gekauft werden, und auch öffentliche Schnellladestationen für Elektroautos werden angezeigt und stehen zur Verfügung. Experten sind sich einig: Digitale Technologien können eine entscheidende Rolle bei der Neu- und Wiederbelebung von Innenstädten spielen! Vor allem das Einkaufserlebnis könnte dadurch neue Impulse erhalten. So könnten zum Beispiel Nachrichten per Smartphone übertragen werden, um Kunden über besondere Angebote von Geschäften in der Nähe zu informieren.