BIM: die digitale Revolution der Baubranche – Interview mit Dirk Thiesen von Dalux

14. Dezember 2021 // Berlin // Digitalisierung im Bau

 

BIM (Building Information Modeling) ist eine revolutionierende Technologie für die Baubranche und ist für viele führende Unternehmen in der Baubranche inzwischen zum Standard geworden. Um einen tieferen Einblick in die Technologie zu erhalten, haben wir den Experten Dirk Thiesen von Dalux dazu interviewed!

 

01 Dirk, wie würdest Du Deinen Großeltern BIM erklären?

 

Die Vorteile von BIM bestehen darin, Teams, Arbeitsabläufe und Daten über den gesamten Projektlebenszyklus hinweg – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – zu verbinden, um bessere Arbeitsweisen und bessere Ergebnisse zu erzielen.

Um es noch einfacher zu erklären:

Ziel von BIM ist es alle Teilnehmer eines Bauprojektes enger miteinander zu verbinden. Jeder kann auf die letzten Informationen zugreifen und ist besser und zielgerichteter informiert. Das Suchen von Dokumenten wird deutlich reduziert und statt langen Texten wird viel mehr in Bildern gearbeitet. Diese Darstellung ist viel eindrücklicher und zeigt Probleme deutlich schneller auf. Fehler in der Planung werden offensichtlicher und unnötige Arbeiten werden dadurch auf der Baustelle reduziert.

 

02 Warum wird Deiner Ansicht nach in 10 Jahren kein Gebäude mehr ohne BIM gebaut werden?

 

Eine „Revolution“ wie BIM war überfällig. Die Komplexität in der Bauwirtschaft gerade auch zum Thema ESG (Environmental Sozial Governance) bzw. Nachhaltigkeit kann nur noch durch neue Methoden bewältigt werden. Es soll zudem in immer kürzerer Zeit immer umfangreicher gebaut werden. BIM bietet die Möglichkeit den Überblick zu halten, obwohl Komplexität und Anforderungen steigen und gleichzeitig die Realisierungszeit sinkt.
 

03 Für welche Projektgrößen und Personengruppen ist BIM relevant?

BIM kann überall eingesetzt werden, von Kleinstprojekten bis Großmaßnahmen.  BIM bedeutet auch nicht nur ein 3 dimensionales Modell, es kann auch durchaus bei 2D Plänen zum Einsatz kommen. Gradmesser ist hier immer der Kosten/Nutzen Faktor. Richtig eingesetzt und mit der nötigen Routine wird BIM daher bereits bei kleinen Projekten ein gewinnbringendes Werkzeug.

 

04 Kannst Du uns anhand eines kurzen Baustellen-Szenarios erklären, was man mit einer BIM Software machen kann?

Ein Mitarbeiter ist auf der Baustelle und soll eine Bauabnahme durchführen. Auf der Baustelle bewegt er sich an den entsprechenden Ort und aktiviert dann seine Kamera. Ein überlagertes BIM Modell zeigt über seinem Kamerabild das BIM Modell an. Er wählt das abzunehmende Objekt im Mobiltelefon aus. Nun erhält er alle wichtigen Parameter zu dem Objekt und kann auch angehängte Dokumente einsehen und die dort beschriebenen Qualitätsanforderungen am Objekt prüfen. Er setzt für das Objekt einen positiven Status. Dieser wird von der zentrale Empfangen und auf dieser Basis die Abrechnung für den Handwerker für dieses Objekt freigegeben.

 

05 Wer ist DALUX und was macht Ihr?

Dalux wurde 2005 in Dänemark gegründet und beschäftigt derzeit über 220 Mitarbeiter in 18 Ländern. Dalux wird von +450.000 Nutzer in über +150.000 Projekten in 147 Ländern genutzt. Monatlich kommen 5.000 neue Projekte hinzu.

Dalux ist eine browserbasierte Software, welche über die freie Konfiguration von Strukturen, Workflows und Eingabemasken die individuellen Bedürfnisse eines Bauprojekts digital über alle Leistungsphasen von der Projektentwicklung bis zum Facilitymanagement abbildet.

Ziel ist es die Zusammenarbeit, Kommunikation und Dokumentation der einzelnen Projektbeteiligen an einem Ort zu bündeln. Dalux unterstützt dabei alle Reifegrade des Kunden startend mit 2D gescannten Plänen, 2D Vektorplänen, 3D DWG, BIM, Punktewolken und Orthofotos sowie jeweils deren Kombination.

 

Fazit

Was für viele Unternehmen bereits etablierter Standard ist, fühlt sich für manche noch nach einem fernen Trend an, welchen man „irgendwann mal in der Zukunft“ angehen könnte. Doch wer zu lange wartet, dürfte den Zug mit hoher Wahrscheinlichkeit verpassen. Insbesondere die Einarbeitungsphase bedarf Zeit und Verständnis, denn nicht alle Mitarbeitenden sind Technologie-begeisterte Digital Natives. Und andersherum setzen junge Talente eine Technologie-offene Kultur bei ihrem künftigen Arbeitsplatz voraus. Neben den zahlreichen Vorteilen von BIM, wie eine verbesserte Kommunikation, Geschwindigkeit und Flexibilität, ist ein weiterer Vorteil die Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke, indem Ihr Euch als zukunftsorientiertes Unternehmen aufstellt.

BIM Software

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