23. Mai 2022 // Berlin // Digitalisierung

Blockchain meets Real Estate 2.0 – NFTs, Tokenisierung und Metaverse

In unserem ersten Teil haben wir uns mit den Grundlagen von Blockchain beschäftigt und erste Anwendungsfelder für die Immobilienwirtschaft beschrieben. Im zweiten Teil werfen wir einen genaueren Blick auf die drei Anwendungsbereiche. Was davon wird schon realisiert? Was steckt noch in den Kinderschuhen? Und was bringt es uns? Viel Spaß beim Reinlesen.

Investments von Immobilien im Metaverse:

Dieser Use Case wirkt für viele vermutlich am “unnötigsten”. Doch ist diese Entwicklung absolut logisch und natürlich. Jugendliche verbringen schon seit Ewigkeiten ihre Zeit in Parallelwelten und treffen sich virtuell zum Gamen. Nun findet das Metaversum, das nicht einfach nur eine virtuelle Welt ist, sondern auf einer Blockchain liegt, auch für die breitere Masse und insbesondere für Creator und Unternehmen Anwendung. Warum sollte mein Avatar in virtuellen Meetings nicht die neueste Fashion tragen? Warum sollten wir als Unternehmen nicht ein Grundstück kaufen, auf welchem wir unser HQ im Metaverse bauen? Und wieso sollten wir nicht Werbung im Metaverse schalten?

Und so ist mit Aufkommen einer neuen digitalen Wirtschaft, auch eine neue Asset-Klasse entstanden, eine die keine Ländergrenzen kennt: Immobilien und Grundstücke im Metaverse. Wir wissen alle nicht genau, wie präsent das Metaverse in unserem künftigen Arbeitsleben sein wird. Wir wissen jedoch es wird eine Rolle spielen und wenn wir wollen, dass es sich weiterentwickeln, müssen wir darin investieren.

Laut einer Prognose von Grand View Research, könnte der Metaverse-Markt bis zum Jahr 2030 einen Wert von 678,8 Milliarden US-Dollar erzielen.

Tokenisierung von Immobilien und Grundstücken:

Tokenisierung von Immobilien bedeutet im Grunde, dass es nicht mehr einen Besitzer gibt, sondern, dass das Asset in viele kleine Einzelassets aufgeteilt wird und somit viele kleinere Besitzer hat. Entsprechend müssten sich auch alle Eigentümer anteilig an aufkommenden Kosten beteiligen oder erhielten anteilig Mieteinnahmen. Damit das auch wirklich Realität werden kann, müsste das Grundbuchamt auf die Blockchain gebracht werden und Steuerzahlungen in Cryptowährungen angenommen werden. Das wäre vermutlich auch schon die einzige Hürde – eine sehr große jedoch. Bisher konnte noch keine Immobilie tatsächlich tokenisiert werden und bedarf noch einiger struktureller Durchbrüche, was unsere Politik betrifft. Es gibt jedoch bereits einige Fälle, in welchen eine solche Tokenisierung über einen Fond oder eine Anleihe erfolgte.

Aber warum eigentlich? Die Gründe gäben einen eigenen neuen Blogartikel her, aber wir halten uns kurz. Immobilieninvestments wären plötzlich auch für kleine Anleger oder junge Menschen mit schlechterer Bonität möglich. Das gesamte Transaktionsmanagement würde deutlich effizienter und schneller werden. Gesellschaftliche Themen, wie Nachhaltigkeit, könnten demokratisch von den Eigentümern eingefordert werden. Da alles auf einer Blockchain liegt, sind Hacks, Verfälschungen oder andere Betrugsformen deutlich unwahrscheinlicher.

Dieser Markt wird bereits heiß diskutiert, einige Firmen wagen sich schon heran und es wird wohl nur eine Frage der Zeit bzw. der Politik sein.

BIM im Metaverse:

Jumpen wir nochmals zurück in das Metaverse. Bisher haben wir uns nur auf das Investement fokussiert. Doch wir können dort so viel mehr machen, wie z.B. echte Immobilien kollaborativ im Metaverse planen.

Digitale Zwillinge sind exakte digitale Abbildungen eines physischen/echten Objektes – in unserem Fall einer Immobilie. Ein digitaler Zwilling ermöglicht eine digitale Planung, bietet Raum für Experimente und unterstützt auch nach Bau bei Themen, wie der frühzeitigen Erkennung von Wartungsarbeiten.

Wenn wir nun den Digital Twin mit dem Metaverse verknüpfen, eröffnen sich wertvolle Möglichkeiten. Beispielsweise könnten sich alle Beteiligten einer Planung im Metaverse auf der virtuellen Baustelle treffen und gemeinsam an dieser Immobilie planen. Der noch spannendere Use Case wäre, Szenarien, wie Städteentwicklung oder die Einsparung von CO2 im Metaverse mit einem Digitalen Zwilling durchspielen zu lassen, um so wichtige Erkenntnisse für die echte Welt zu erhalten. In diesem Fall würde der Digitale Zwilling nicht nur ein Haus abbilden, sondern ganze Quartiere oder Städte.

Der digitale Zwilling bringt so also ein Stück “Echtheit” oder “Realität” in das Metaverse, welches wiederum Raum für Szenarien und Experimente bietet.

Fazit:

Für viele sicherlich einiges zum Verdauen. Aber wer bis zum Ende gelesen hat, kann sich schon mal kräftig auf die Schulter klopfen. Denn Ihr gehört zu denen, die nicht die Augen verschließen vor diesen spannenden Entwicklungen, sondern neugierig bleiben. Einiges werden wir schon bald sehen und manche Entwicklungen werden noch ihre Zeit brauchen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

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