21. September 2021 // Berlin // Immobilienmarketing
„Als Jugendlicher hat mich nur ein Thema interessiert: Mein Skateboard. Jeden Tag stand ich auf dem Brett und war mit Freunden unterwegs. Natürlich haben wir die amerikanischen Skateboardvideos geliebt und so habe auch ich mir eine Videokamera gekauft.
Etwas später drückte mir mein Vater seine Fotokamera in die Hand und ich fing nebenbei an zu fotografieren. Damals noch auf analogem SW-Film und in grafischen, fast architektonischen Bildern. Im Laufe der Zeit hat mir die Fotografie zunehmend mehr Spaß gemacht und so wurde die Fotokamera wichtiger als das Skateboard.
Während der Vorbereitung auf das Fotostudium führte mich der Zufall dann zu Tomas Riehle und der Architekturfotografie. Tomas galt bereits zu Lebzeiten als ein Klassiker der Architekturfotografie und wurde mein Mentor. Kein anderer Mensch beeinflusste meinen Blick auf Architektur so wie er.“
„Die typische Woche ist geprägt von Flexibilität. Architekturfotografie findet nicht unter studioartigen Bedingungen statt, sondern in einer dynamischen, sich verändernden Umwelt. Während ich für ein Projekt blauen Himmel und Sonnenschein benötige, wirkt ein anderes Projekt bei Regen oder Nebel besonders ästhetisch. Insofern spielt die Wetter-App eine große Rolle bei der Wochenplanung.
Wenn ich nicht für Fotoproduktionen unterwegs bin, verbringe ich meine Zeit im Büro und plane die nächsten Projekte, bearbeite Bilder, kümmere mich um das Marketing und mein Netzwerk. Zur Ruhe komme ich am liebsten beim Kochen, Musikhören und Joggen.“
„Architekturfotografie ist das wichtigste Kommunikationsmittel für Architekten und Bauherren. Sie erweckt Bauwerke zum Leben und erklärt ihren Nutzen. Zudem ist sie der entscheidende Multiplikator für die Wahrnehmung und Vermarktung, denn die meisten Bauwerke erleben wir durch Bilder – ohne sie je besucht zu haben. Fotografie macht Bauwerke unabhängig vom Standort des Betrachters sichtbar und dauerhaft für ein großes Publikum zugänglich. Mit einer guten fotografischen Dokumentation kann man außerdem aufklären, vermitteln, inspirieren, werben und sogar seinen Wert als Architekt steigern.“
„Qualitativ hochwertige Architekturfotografie ist kein Zufallsprodukt und man kann grundsätzlich festhalten: Je größer das Engagement aller Beteiligten, umso besser das visuelle Ergebnis.
Bei Fotoproduktionen spielen die Rahmenbedingungen — zum Beispiel der Gebäudezustand oder die Zugänglichkeit zur Gebäudetechnik — eine entscheidende Rolle für die Qualität der Bilder. Befindet sich das Bauwerk wirklich in einem repräsentativen Zustand? Ist die Steuerung aller relevanten Gebäudefunktionen sichergestellt? Unterstützt ein Mieter die Produktion und ermöglicht Abendaufnahmen im Hochsommer, obwohl es bereits 22.30 Uhr ist? Ein gegenseitiges Onboarding zwischen Architekt und Fotograf klärt genau diese Fragen und sorgt für gute Rahmenbedingungen.
Trotz aller Organisation und Planung müssen vor Ort — neben der eigentlich kreativen Arbeit — viele kleine Herausforderungen gemeistert werden: Ist der plötzliche Regenschauer eigentlich Fluch oder Segen? Wie bekomme ich Zugang zum benachbarten Hochhaus, um einen erhöhten Standpunkt zu realisieren? Mit Freundlichkeit und etwas Hartnäckigkeit trifft man viele hilfsbereite Menschen.
Ebenfalls wichtig und leider oft stiefmütterlich behandelt: Das Thema Nutzungsrechte. Damit es bei der späteren Publikation der Bilder kein böses Erwachen gibt, ist ein für alle Beteiligten transparentes und nachvollziehbares Lizenzmodell elementar. Professionelle Architekturfotografen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, transparent zum Thema Urheberrecht zu informieren.“
Die Fotoserie, entstanden während mehrerer Aufenthalte im Fürstentum und dokumentiert, welche visuellen Folgen starkes Wachstum auf begrenzter Fläche hat. Auf knapp zwei Quadratkilometern leben mittlerweile über 38.500 Menschen. Der Platz zwischen Meer und Bergen ist vollständig ausgebeutet.
Wer schon einmal in Monaco war und mit offenen Augen den Zwergenstaat besichtigt hat, dem fällt schnell auf, dass zwischen Image und Realität eine nahezu erschütternde Diskrepanz herrscht. Ein gutes Beispiel dafür, was Architekturfotografie leisten kann.“
„Ein Stativ mit der Lizenz zum Fliegen 😉 Gerade habe ich in eine High-End-Drohne investiert, um für meine Kunden neue Perspektiven und Standpunkte zu realisieren. Das Besondere an diesem Hightech-Flugobjekt: Fotos und Videos können genauso kreativ und hochwertig aufgenommen werden, wie vom Boden, da die Drohne über wechselbare Objektive verfügt. Als Kind wollte ich zwar nie Pilot werden, aber vielleicht bin ich nun dem Traum vom Fliegen ein Stückchen näher gekommen.“
PHILIP KISTNER
Architkturfotografie für Unternehmen, Architekten und Messebauer