16. November 2021 // Berlin // Immobilientrends
Der Ursprung von polygenutzten Gebäuden reicht bis in die Antike zurück. Schon die alten Ägypter erkannten die Vorteile eines Gebäudes, welche mehrere Nutzungen vereint.
Multi-use Gebäude schonen Ressourcen, nutzen wertvollen Raum sinnvoll und bieten Bewohnern die Möglichkeit Wohnen, Arbeit und Freizeit zu verbinden. Je nach Art des Komplexes können auch Grünflächen, Supermärkte oder Fitnessstudios integriert werden – der Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt!
Die zunehmende Urbanisierung stellt uns vor neue Herausforderungen. Hier kann die Nutzungsmischung den Themen „Mobilität“, „bezahlbarer Wohnraum“ und „soziale Ausgewogenheit“ neuen Aufschwung verleihen.
Es ist an der Zeit, Immobilien zeitgemäß zu denken: Während große, einseitig genutzte Büroparks oft nur tagsüber genutzt werden und abends menschenleer sind, stehen Wohnhochhäuser in Randbezirken vor großen sozialen Herausforderungen. Durch eine gemischte rund-um Nutzung werden Gebäude ökologisch, sozial ausgeglichen und tragen zu einem ansprechenden Stadtbild bei.
Darüber hinaus erleichtert das Multi-Purpose Living auch den Alltag der Mieter erheblich: lange Pendelzeiten, verstopfte Straßen oder Gedränge in der Bahn entfallen und anstatt, dass Eltern ihre Kinder vor der Arbeit erstmal in den Kindergarten bringen müssen, befindet sich die Kinderbetreuung, wie in unserem Gedankenbeispiel, eine Etage tiefer. Ein JA zu kurzen Wegen und mehr Zeit für Privates!
Wer sich mit Anlagen beschäftigt, kommt um den Begriff Diversifikation nicht drum herum. Nicht ohne Grund bildet Sicherheit einen Aspekt im Holy Grail des Investierens – dem magischen Dreieck.
Poly-genutzte Gebäude streuen das Risiko, und sind daher weniger abhängig von der aktuellen Marktlage sowie der gesamtwirtschaftlichen Situation. Dadurch sinkt das Risiko für Leerstand, was die Multi-Purpose-Buildings für Investoren wesentlich attraktiver macht.
Demgegenüber stehen 3 Punkte, die bei der Planung eines Multi-Use Gebäudes beachtet werden sollten:
1. Die Anfangsinvestitionen:
Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass die Anfangsinvestitionen in der Regel höher sind, als bei mono genutzten Gebäuden, schließlich muss die Umsetzung des Gebäudes sowohl auf die Bedürfnisse von Privatpersonen, als auch auf die der Gewerbe ausgelegt sein.
2. Facility-Management:
Das Facility-Management ist komplexer als bei mono genutzten Gebäuden, richtet sich aber nach Größe und Vielfältigkeit des Gebäudes.
3. Standortwahl
Mitunter ausschlaggebend für den Erfolg eines Multi-Use Projekts ist der gewählte Standort. Dieser sollte unbedingt mit dem integrierten Gewerbe übereinstimmen – während beispielsweise Bau – und Fachmärkte Wert auf viele Kundenparkplätze legen, ist einem Einzelhandelsunternehmen eine hohe Kundenfrequenz wichtig.