27. Juli 2021 // Berlin // News

Unwetterkatastrophe in Deutschland: Die Rollen von Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Mehr als 150 Menschen starben bei der Flutkatastrophe um den 15. Juli 2021 in Deutschland. Wie konnte es so weit kommen? Und warum konnte ein Land wie Deutschland diese Katastrophe nicht verhindern oder wenigstens eindämmen? Welche funktionierenden Lösungskonzepte können wir aus Nachhaltigkeit und Digitalisierung entstehen lassen? Das sind Fragen, die wir uns stellen und die wir in diesem Beitrag lediglich anreißen. Wir kommen zum Schluss, dass das Bewusstsein sowie das Know-How in unserem (eigentlich) hoch entwickelten Land durchaus vorhanden wäre. Die Politik muss radikalere Maßnahmen ergreifen und von uns allen einfordern – natürlich mit den richtigen Anreizen und bereitzustellenden Alternativen.

Basic Facts: Meteorologische Ursachen.

Der Klimawandel bedeutet eine Erhöhung der Temperatur auf der Erde, es wird stetig wärmer. Dadurch strömt vom Äquator aus mehr Wärme in kühlere Regionen, wie die Arktis. Warme bzw. heiße Luft besitzt eher die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, als kalte Luft. Daher werden bei steigenden Erdtemperaturen immer mehr Wassermengen transportiert. Als zweiter wichtiger Faktor gilt der Jetstream, der auf der Nordhalbkugel von West nach Ost und auf der Südhalbkugel von Ost nach West strömt. Er ist sozusagen die Leitplanke für Hoch- und Tiefdruckgebiete, also für warme und kalte Luftmassen. Diese reisen mit dem Wind und verteilen sich somit in gleichmäßigen, kurzen Abständen entlang des Jetstreams auf der Erde. Während der letzten 20 Jahren stellt die Wissenschaft allerdings immer wieder fest, dass der Jetstream durch die Erderwärmung erstens langsamer und zweitens nicht mehr so gleichmäßig, sondern in starken Wellen, also mal nördlicher, mal südlicher, strömt. Daraufhin verlieren Hoch- und Tiefdruckgebiete ihre Orientierungslinie und sie bleiben länger an einem Ort. Genau das geschah mit Tiefdruckgebiet “Bernd”, das sich vor zwei Wochen über Teilen Deutschlands manifestierte.

Nachhaltigkeit wird Leben retten.

Wir haben in unseren Blogartikeln schon oft aufgezeigt, auf welche Weise Nachhaltigkeit in den (Unternehmens)Alltag implementiert werden kann und weshalb Nachhaltigkeit mit ihren drei Säulen so wichtig für unsere Zukunft ist. Wir fassen uns daher in diesem Absatz kurz: Nachhaltigkeit wird Leben retten. Die Umwelt, in der wir leben, muss als systemisch betrachtet werden. Im Konkreten bedeutet das, dass sich alle Elemente mit ihren Ein- und Auswirkungen stets gegenseitig beeinflussen. Wir dürfen uns nicht mehr nur auf Einzelheiten fokussieren, sondern müssen das große Ganze betrachten, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir alle tragen durch unser (Konsum)Verhalten dazu bei, dass sich die Erde stetig erwärmt. Würden alle Nationen der Welt so leben wie Deutschland in 2021, bräuchten wir pro Jahr 2,9 Erden. Und jetzt kommt uns nicht mit dem Fingerzeig auf andere Nationen, wie die USA (5 Erden), Australien (4,6 Erden) oder Russland (3,4 Erden), denn das Projekt “Klimawandel reduzieren” ist eine globale Gruppenarbeit, zu der jede:r seinen Beitrag leisten muss.

Digitalisierung wird ebenfalls Leben retten.

Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber für das effiziente Nutzen von Ressourcen. Wir alle haben durch das Internet schon viel Wissen und Learnings aus den Erfahrungen anderer bezogen. Stellt Euch vor, wir hätten in einer utopisch digitalisierten Welt Plattformen, auf der wir alle globalen Forschungs- und Entwicklungserkenntnisse, aktuelle  Gegebenheiten auf Arbeits- und Rohstoffmärkten, Alternativen zu knappen Ressourcen oder die wirksamsten Vorkehrungs- und Lösungsansätze zu Katastrophen teilten. Stattdessen dümpeln wir alleine in Deutschland in verschiedensten Konzepten und Stadien des Krisenmanagements umher.
Stellt Euch vor, wir hätten ein einheitliches Kommunikationssystem. Das muss natürlich nicht unbedingt nur digital sein, aber wie viele verschiedene Corona-Apps sind eigentlich im Umlauf? Wie viele Millionen Euro hat die Bundesregierung in die Entwicklung ihrer Pandemie-App gesteckt? Und wieso funktionieren einige Gadgets immer noch nicht? Andere Frage: Hättet Ihr Euch durch das Aufheulen von Sirenen vor Starkregen gewarnt gefühlt? Es gibt viele Möglichkeiten, diese Art der dringlichen Einwegkommunikation zu gestalten, allerdings scheinen die Kanäle sowie die gesamte Kommunikation vor und während der Flutkatastrophe versagt zu haben. Es wird Zeit, konkrete und v.a. realitätsnahe Kommunikationswege festzulegen und zu stärken.

We stick together.

An dieser tragischen Situation können wir jedoch auch etwas unfassbar Schönes erkennen: Solidarität & Zusammenhalt. Das hat unser Land immer wieder bewiesen und auch diesmal rührt es uns zutiefst zu sehen, wie viele Menschen sofort bereit waren zu helfen und zu spenden. Handwerker boten ihre kostenlose Hilfe an, Hotels stellten Zimmer zur Verfügung, für die die gerade ihr Zuhause verloren haben. Etliche Unternehmen spendeten im Rahmen ihrer Möglichkeiten und das zeigt uns wieder wie wertvoll Zusammenhalt und Gemeinschaft ist. Auch wir freuen uns sehr mit unserer Spende ein Stückweit helfen zu können: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/lp-hochwasser-deutschland/

Teile den Beitrag mit Deinem Netzwerk & help us to revolutionize real estate!